Die Elbe bei Zschieren
einst und
jetzt Die Renaturierung des
Pferdelochs Die Chronologie der Elbe und des Brüchichtgrabens bei
Zschieren Die Elbe vor dem
Ausbau: Vor dem Ausbau der Elbe floss der Strom nahezu ungehindert innerhalb seines natürlichen Bettes. Die unbefestigten Ufer der Flusskrümmungen zeigten frische Abbrüche, an den Gleitufern breite Sand- und Kiesanlandungen, flache Wasserstellen – Furten- querten den Fluss an mehreren Stellen, oberhalb von Dresden z.B. bei Prossen, zwischen Königstein und Rathen und unterhalb von Pirna. Bis zum Ausbau kamen auf der Elbe Lastkähne mit ca. 50 Tonnen zum Einsatz, die durch Wind oder Muskelkraft (Treidelschifffahrt) angetrieben wurden. |
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Lastkahn auf der Elbe nach einer historischen Abbildung |
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Ab1850 erfolgte der Ausbau der Elbe, Es
wurden Elbdämme (keine Treidelpfade) angelegt. Es erfolgte eine
Abtrennung der Elblachen und nach 1850 eine langsame Eintiefung der
Elbe durch die Regulierung. Die
meisten der 18 Elbinseln wurden beseitigt, so auch die zwei Inseln bei
Zschieren Die größere (der sog. Söbriger Heeger) ist
noch teilweise als Geländeerhebung zu erkennen. Ab 1911 erfolgte ein weiterer Ausbau der Elbe um die Tragfähigkeit der Schiffe auf 1000 t zu erhöhen. Da sich die Elbe immer mehr eintiefte, wurde 1930 der Elbepegel um 3,00 m gehoben ( alt 0,00 neu 3,00) |
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Im Gegensatz dazu ist der neu
errichtete Auslauf ständig versandet. Trotzdem folgte der Bieber
dem Wasserlauf und besiedelte die Zschierener und die Sporbitzer
Kiesgruben. |
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Der versandete neue Auslauf des
Brüchichtgrabens |
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Mit der Errichtung der
Waldschlösschenbrücke wurde ein Ausgleich für die
bebauten Elbwiesen beschlossen. Dazu gehört die
Wiederherstellung der Laubegaster Elblachen und die
Ausgleichs-maßnahme Renaturierung Pferdeloch. Auch für die Fische der Elbe entstehen im ruhigen Flachwasser günstige Laichplätze. Durch den umfangreichen Erdaushub werden sich auch bei Hochwasser die Strömungsverhältnisse vor den Häusern an der Zschierener Elbstraße verbessern. |
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Die Situation vor der Renaturierung |
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Der Brüchichtgraben (um 1820
Brüchig-Graben) Der Brüchichtgraben entwässert den oberen Teil des Altelbarmes und leitet das Grundwasser nach der Elbe ab. 1900 erfolgte der Bau des Gaswerkes Heidenau. Anfallende Abwässern wurden in den Brüchichtgraben abgeleitet. 1958/59 wurde eine Ferngasleitung von Graupa nach Heidenau durch die Elbe verlegt. In diesem Zuge erfolgte die Neugestaltung des Verlaufes des Brüchichtgraben ab der Unterquerung der Zschierener Elbstraße bis zu seiner Mündung in die Elbe. Der alte Verlauf des Grabens wurde verfüllt. Um 1960 erfolgte die Einbindung der Abwasserleitung von dem ehemaligen Plattenwerk Heidenau in den Brüchichtgraben auf der Höhe der Tronitzer Straße. Durch die Verlegung des Brüchichtgrabens verlandete das Pferdeloch. Es wurde mit Hausmüll, Bauschutt und Gartenabfällen verfüllt.Lediglich das alte Auslaufwerk blieb erhalten und entwässerte bei Hochwasser die Elbwiesen von Zschieren. Durch erhöhte Grundwasserentnahme der Betriebe entlang der Eisenbahnlinie sank der Grundwasserspiegel und der Brüchichtgraben fiel trocken. Erst nach der Stilllegung dieser Betriebe stieg der Grundwasserspiegel wieder an und der Graben führt wieder Wasser. 1980/81 wurde das Gaswerkes Heidenau stillgelegt und damit die starke Kontamination durch die Gaswerksabwässer beendet. Die heutige Landschaft lässt die historischen Gegebenheiten noch erkennen. Selbst das alte Auslaufwerk funktioniert nach ca. 150 Jahren noch. |
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Text und Bilder Rolf Böhme |
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neu ausgehobenes Pferdeloch, Blick zum neuen Auslauf des Brüchigtgrabens |
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Der noch nicht fertiggestellte Einlauf in die Elbe. Foto 31.10.2013 |
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